Bulgarische Gastfreundschaft

Gepostet von am 01. September 2012

Bulgarische Gastfreundschaft

Das erste Treffen mit unserer Partnerin Vessela wird zum bulgarisch-kulinarischen Erlebnis. Eine herrliche Couchsurf-Unterkunft bei Kristina und ein Abend mit dem ersten Rakia bringen uns jungen Bulgaren näher. Und sofort tun sich weitere interessante Themen auf.

Das erste bulgarisch-kulinarische Erlebnis

„Welcome to Sofia“, erklingt die freundliche Frauenstimme aus den Lautsprechern im Flugzeug. Auf dem Gepäckband finden wir neben einem gescheckten Kaninchen (!) auch unsere Rucksäcke. In der Vorhalle erwartet uns Vessela, braun gebrannt von mehreren Hitzewochen zwischen 30 und 40 Grad. Wir sind froh, dass die Temperatur bei strahlend blauem Himmel inzwischen erträglicher ist. Die Fahrt ins Zentrum macht uns mit der etwas anarchischen Fahrweise der Bulgaren vertraut. Der erste Halt ist an einem von Vesselas Lieblingsrestaurants, es gibt Kebaptscheta, gegrilltes Hackfleisch mit viel Zwiebel und Petersilie darin. Lecker!

In der Stadt kommen wir die ersten Tage bei Kristina unter. Die alleinerziehende Mutter ist Grafikdesignerin und bewohnt eine wunderschöne Wohnung im Zentrum Sofias. Die Stadt liegt direkt am Witoscha-Gebirge, die eine beeindruckende Kulisse bilden. Sofia selbst ist ein aufregender Mix aus jahrhundertealter, stalinistischer und moderner Architektur. Mit dem Auto geht es am Abend auf 1000 Meter Höhe zum Haus von Freunden Kristinas. Dort wird gegrillt, wir bekommen unseren ersten Rakia und kommen ins Plauschen.

Kristina, Maria, Camelia und Doraid sind Journalisten und gehören der bulgarischen Gruppe der European Association of Journalists an. Ihr Ziel ist es, die Arbeitsbedingungen für ihren Berufsstand zu verbessern. Doraid hat auch einen Souvenirladen in Sofia. Er ist halb Bulgare, halb Iraker. Mehrere Jahre lebte er im Norden des Zweistromlandes, bevor er nach Wien zum Studieren ging. Nun hat er in Sofia mit anderen ein freies Radio gegründet und lädt uns zum Interview ein, was wir gerne tun werden. Wir überlegen, die bulgarische Medienlandschaft näher unter die Lupe zu nehmen.

Alexander-Newski-Kathedrale

Den Sonntag werden wir die Stadt näher erkunden, mit derFree Sofia Tour, einer kostenlosen Stadtführung, die von jungen Menschen angeboten wird. Es soll etwas alternativer und lustiger werden, als man das sonst von solchen Touren kennt (ein Bericht dazu folgt). Am Montag haben wir mehrere Interviews ausgemacht, unter anderem mit einem Korruptionsexperten. Danach werden wir die bulgarische Hauptstadt verlassen und mit dem Bus nach Swilengrad nahe der EU-Außengrenze zur Türkei fahren. Dort werden wir den bulgarischen Innenminister Zwetanow treffen, der Verbesserungen bei der Grenzsicherung vorstellt. Ihn befragen wir danach zum Schengenabkommen, dem die Bulgaren beitreten wollen und zur Korruptionsbekämpfung. Außerdem haben wir Termine mit dem Chef der Grenzpolizei und Zollbeamten. Eine volle Woche erwartet uns.

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