Bisher verbindet nur eine Donaubrücke Rumänien und Bulgarien miteinander. Eine zweite zwischen Vidin und Kalafat soll bis Ende des Jahres eröffnet werden. Ein Brückenschlag zwischen den zwei ärmsten Regionen beider Länder.
„Die Donaubrücke ist an erster Stelle ein Tor, darauf haben wir sehr lange gewartet. Ein Tor zunächst zur nächstliegenden rumänischen Stadt Kalafat. Das ist das Tor nach Europa“, meint Vidins Bürgermeister Gergo Gergov. Der 34-Jährige ist seit knapp einem Jahr Bürgermeister der Stadt . Die Region im äußersten Nordwesten des Landes ist statistisch die ärmste in der gesamten EU. In den vergangenen 22 Jahren sei die Hälfte der Bevölkerung weggezogen – vor allem die jungen, gut ausgebildeten Menschen suchen in größeren Städten oder im Ausland Arbeit. Von der Industrie aus sozialistischen Zeiten ist in Vidin kaum etwas geblieben. Die Brücke weckt da Hoffnungen.
Einen Beitrag über die Potenziale der Region könnt ihr hier hören:
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Modernere Transitstrecke
Durch die zweite Donaubrücke werden Vidin und die rumänische Nachbarstadt Kalafat auf einer Transitstrecke von Mitteleuropa nach Istanbul und Thessaloniki liegen. Bis Ende des Jahres soll die Brücke eröffnet werden. Zunächst für Fußgänger und Radfahrer. LKW und PKW sollen dann vereinzelt die Brücke testen, bis sie voraussichtlich im November 2013 regulär für den Verkehr freigegeben wird. Dann können Autos zweispurig in jede Richtung die Donau überqueren, Züge fahren in der Mitte der Brücke. Bürgermeister Gergov hofft durch die bessere Anbindung auf internationale Investoren. Derzeit gebe es schon Verhandlungen mit zwei europäischen und einem südkoreanischen Konzern um die Erschließung von Mineralwasserquellen bei Vidin.
Grenzübergreifende Region
Für Bürgermeister Gergov ist die Zusammenarbeit mit den Rumänen essentiell, das Vorhaben wird vor allem durch die Donaustrategie der EU mit Fördermitteln unterstützt. Doch wie sehen das die Bürger Vidins? Wir haben auf Vidins Straßen nachgefragt, was sie sich von der Brücke erhoffen, und ob sie dann auch häufiger aufs andere Donauufer nach Rumänien wollen:
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Vor fünf Jahren haben die Bauarbeiten an der Donau begonnen. Finanziert wird die rund zwei Kilometer lange Brücke zum Großteil von der Europäischen Union. Bulgarien beteiligt sich mit rund 110 Millionen Euro. Die Donaubrücke bei Vidin wird die Strecke über die bisher einzige Donaubrücke bei Giurgiu und Ruse entlasten.