Erkenntnis-Splitter

Gepostet von am 22. September 2012

Erkenntnis-Splitter

In den drei Wochen, die wir bisher in Rumänien verbracht haben, haben wir viel gestaunt. Über Kleinigkeiten, Kurioses oder einfach über Dinge, die anders laufen, als bei uns. Unsere Top 10 in Wort und Bild.


Trotz aller Anstrengungen…

1) Rumänische Geldscheine lassen sich nicht zerreißen

Zumindest nicht so einfach wie Euro oder andere Währungen, denn der rumänische Leu (Löwe) ist seit der Währungsreform 2005 nicht mehr aus Papier, sondern aus Kunststoff. Rumänien ist das erste europäische Land, das so eine Kunststoffwährung eingeführt hat, sie soll fälschungssicherer sein. Netter Nebeneffekt: Das Geld knittert nicht, kriegt keine Eselsohren und sieht auch nach sieben Jahren noch taufrisch aus.

Sogar drei verschiedene Sorten!

2) Zur Pizza wird Ketchup gereicht

Das hat uns zuerst sehr gewundert, aber eigentlich ist es gar keine schlechte Mischung. Anton kann sich noch erinnern, dass die ersten Pizzen nach der Wende 1989 derart geschmacksarm waren, dass nur Ketchup helfen konnte. Mittlerweile sind die Pizzen richtig gut, aber die Ketchup-Tradition hat sich gehalten.

Eine leichte Wahl

3) Selber drehen lohnt sich nicht

Was in Deutschland die günstige Art zu rauchen ist, ist in Rumänien purer Luxus. Drehtabak hat Anton nur Tabakfachgeschäft gefunden und dafür das Dreifache vom deutschen Preis bezahlt. Ein schlechter Deal, wo die Zigaretten hier nur knapp die Hälfte kosten. Zusätzliches Problem: Tabak allein nützt nichts, wenn es nirgendwo Papers gibt. Zum Glück konnte Anton von zwei deutschen Touristen welche ergattern.

Sauer aber gut!

4) Echte Limonade!

Sie besteht nur aus frisch gepressten Zitronen und Wasser und ist dementsprechend sauer. Serviert wird immer eine Halbliter-Karaffe mit Strohhalm – und für schwache Gaumen auch ein Fässchen Zucker. An heißen Sommertagen das Beste!

Hits versüßen jede Busfahrt

5) Dauerbeschallung gehört zum guten Ton

Das Beste der 70er, 80er, 90er und von heute UND rumänische Folklore bekommen wir überall zu hören. Egal ob im Bus, Taxi, Restaurant, in der Pension oder im Geschäft: Eine Anlage oder ein Fernseher mit Musikprogramm dröhnt immer. Außer uns scheint das keinen groß zu stören. Die Evergreens hier: „Endless Summer“ von Oceana und Loreen mit „Euphoria“. Können wir jetzt alle mitsingen.

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Ja, das waren wir

6) Google findet uns verdächtig

Wenn wir uns über eine rumänische ip-Adresse eingeloggt haben, haben wir mehr als einmal die Nachricht bekommen: „Verdächtige Aktivität. Jemand aus Rumänien hat sich in ihrem Konto eingeloggt. Waren Sie das?“ Ist uns sonst noch nirgendwo in Europa passiert. Muss wohl an Ramnicu Valcea liegen, einer Kleinstadt, die als Hochburg des Internetbetrugs gilt.

Ein seltenes Exemplar

7) Fahrradfahren ist für Freaks

Bis jetzt haben wir ganze zwei Fahrradwege in Rumänien entdeckt – und die wurden meistens von Fußgängern zweckentfremdet. Ein Bekannter, der sich täglich mit seinem Mountainbike durch den Verkehr von Alba Iulia schlängelt, hat erzählt, wie lebensgefährlich das ist: Die Autofahrer sind einfach nicht an Radfahrer gewöhnt und nehmen null Rücksicht. Adrenalin pur, wer braucht da noch Extremsport.

Eine seltene Fahrt im alten Zug

8) Die schönen Züge sterben aus

Früher sind in Rumänien die Züge mit offenen Türen gefahren, es gab geschlossene Abteile mit bequemen Sesseln zum Ausziehen und Fenstern, die jeder öffnen konnte. Jetzt sehen die Züge genauso langweilig aus wie bei uns: großraumabteilig, ungemütlich und steril. Jan bedauert vor allem den charakterlosen Klang, ohne Tudum-Tudum.

Noch ist er ruhig…

9) Keine Nacht ohne Hundekonzert

Egal ob auf dem Land oder in der Stadt: Um eine bestimmte Uhrzeit geht jede Nacht ein regelrechtes Konzert aus Hundegebell los, als hätten sich die Kläffer kollektiv verabredet. Werden da große Debatten ausgetragen – und wir verstehen sie nur nicht?

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Ruhe im Delta

10) Im Delta ist die Welt noch in Ordnung

Wo auch immer wir im Delta untergekommen sind: Die Haustüren waren nie abgeschlossen, meistens steckte der Schlüssel sogar von außen – und das, obwohl in einer Pension sogar ein riesiger Flachbildschirm im Aufenthaltsraum hing. „Wir vertrauen uns hier noch“, sagt unsere Gastgeberin in Jurilovca.

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