Sengende Hitze über Bulgariens größtem Grenzpunkt, Kapitaan Andreevo, an der bulgarisch-türkischen Grenze. Neben vielen Urlaubern in ihren Autos passieren pro Tag rund 1 600 Lkw diese EU-Außengrenze. Den Schengenraum, also die 26 europäischen Staaten in denen Grenzkontrollen der Vergangenheit angehören, haben Reisende bei der Einreise nach Bulgarien noch nicht erreicht.
Die folgende Reportage zeigt den Alltag am Grenzübergang Kapitaan Andreevo und verrät so einige kuriose Schmuggelverstecke.
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Innenminister Zwetan Zwetanow
Für die Mitgliedschaft im Schengenabkommen rüstet die bulgarische Regierung seit Jahren ihre Grenzen auf. Eigentlich wollten Bulgarien und das Nachbarland Rumänien längst Teil des Schengenraums sein. Daraus wurde aber nichts – Grund dafür war zunächst die mangelhafte Korruptionsbekämpfung, dann die politische Blockade von anderen EU-Mitgliedern.
Der bulgarische Innenminister Zwetan Zwetanow drängt auf den Beitritt: „Bulgarien ist bereit für Schengen und erfüllt die technischen Kriterien bereits seit März 2011. Die Schengenmitgliedschaft hängt heute von einer politischen Entscheidung ab.“ Aktuell sind es vor allem die Niederlande, die ein politisches Veto einlegen, entgegen der Empfehlung von EU-Parlament und EU-Kommission. Die derzeitige Minderheitenregierung ist auf die Tolerierung der rechtspopulistischen Partei Partij voor de Vrijheid von Geert Wilders angewiesen. Und die ist gegen den Schengenbeitritt der beiden Balkanstaaten.
Die Niederländer bringen regelmäßig das Argument der schleppenden Korruptionsbekämpfung ins Spiel. Das Problem hätten die Behörden längst verstanden, meint der Zollchef des Grenzpunkts Kapitaan Andreevo, Todor Karaiwanow. So wären im vergangenen Jahr höhere Einstellungskriterien für Zollbeamte verabschiedet worden. Neben einem Hochschulabschluss ist das Bestehen diverser Tests nötig, darunter auch eine Überprüfung der Loyalität. 80 Zöllner wurden nach der Reform, auch wegen Korruptionsverdachts, entlassen und neue Beamte eingestellt. Dennoch bleibt die Versuchung groß, so erhalten Zöllner pro Monat im Schnitt nur 350€ Gehalt.
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